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Während der zweiten Hälfte des Schuljahres haben die Schüler und Schülerinnen der 7. Klasse gelernt, was einen guten Kriminalroman ausmacht, welche Elemente dabei nicht fehlen dürfen und wie man richtig Spannung erzeugt. Am Ende dieser Unterrichtseinheit durften sie einen eigenen Krimi schreiben, dafür hatten sie zwei Wochen Zeit. Gemeinsam im Klassenverband wurde dann abgestimmt, welcher Krimi der beste der Klasse war. In der 7b wurde Levi bestimmt, die 7c hat sich für den Krimi von Elissa entschieden. Als Deutschlehrerin bin ich sehr froh und stolz, diese beiden sehr gelungenen Geschichten nun auf unserer Homepage begutachten zu können.

Deborah Limberg

 

Ihr lest lieber auf Papier? Kein Problem: Hier findet ihr die beiden Krimis als PDFs, die ihr euch ausdrucken könnt.

Elissa (7c) – Der Schulstreich

Levi (7b) – Lost in Veritas

 

 

Lost in Veritas – von Levi (7b)

19. Juli 1992 – Officer Samuel saß gelangweilt an seinem Schreibtisch und wartete nur darauf, dass ein Anruf ankommt. Er hatte vor kurzem erst den Officer Rang erhalten und es zerrte ihn innerlich, dass er bald einen richtigen Auftrag erhalten würde. Er starrte auf die Uhr, als Sekunden vergingen, man konnte gerade noch das Ticken der Uhr hören. Das Telefon klingelte und Samuel erschrak. Er hatte gerade noch die Punkte auf der Decke gezählt, aber jetzt war er ernst. Die Spannung stieg in ihm, als er langsam den Hörer abnahm: “Polizei Officer Samuel Dank am Apparat.”

Samuel fuhr zum Tatort, er fragte sich, was passiert war und schwitzte fast schon vor Aufregung. Dank kam zu einem großen Haus, welches grau gestrichen war. Es sah schon fast gruselig aus, als wäre es von geistern übernommen worden. Entschlossen ging Samuel ins Haus, als er eintrat, sah er schon einen Polizisten, der direkt auf ihn zu lief. “Officer Dank, richtig?” fragte er. “Ja, ich wurde angerufen. Was ist passiert?” “Mein Name ist Brian Backer. Folgen Sie mir einfach”, fügte er schnell hinzu. Sie kamen in einen Raum, der wie ein Wohnzimmer aussah. Auf dem Tisch lag noch ein schimmeliges Sandwich. Die Luft roch komisch. Samuel kannte so eine Art von Geruch, wenn man zum ersten Mal bei jemandem zu Besuch war, aber er konnte jetzt nicht in seinen Gedanken versinken. Brian fing an zu reden: “Die Frau Lyla Remons wird seit einigen Tagen vermisst. Sie wurde als letztes auf dem Weg zu ihrem Haus gesehen.” “Wurde sie entführt?” fragte Samuel. “Das wissen wir noch nicht”, sagte Brian, währenddessen er durch Dokumente blätterte. “Wer hat sie als letztes gesehen?” fragte Samuel. “Wissen wir noch nicht. Henry versucht es gerade herauszufinden.” “Wo ist dieser Henry?” fragte Samuel.

Als Brian ihm erzählte, wo er war, machte Samuel sich direkt auf den Weg. “Wenn sie erst vor kurzem verschwunden ist, haben wir vielleicht noch eine Chance den Täter zu schnappen.” Samuel fuhr los, draußen war es schon dunkel, aber er musste sich jetzt konzentrieren. Als Dank an der Polizeistation ankam, lief er sofort in Henry’s Office. “Wer sind Sie?” fragte Henry. “Mein Name ist Samuel Dank, ich bin Polizei Officer.” “Ach so, Brian hat mich schon angerufen. Er meinte, Sie wollten helfen”, sagte Henry. Plötzlich kam jemand in Henry’s Büro. “Ich habe Neuigkeiten zum Fall”, meinte die Person. “Das ist mein Kollege Ron Jarret, er arbeitet mit am Fall”, erklärte Henry Samuel. “Hallo, mein Name ist -” bevor Samuel seinen Satz beenden konnte, unterbrach ihn Ron, als er ein Dokument auf den Tisch schlug und ihn mit grimmigem Blick anstarrte.

Für einige Sekunden war Stille im Raum, bis Henry die Stille aufhob: “Was sind die Neuigkeiten, Ron?” “Es ist nicht das erste Mal, dass jemand spurlos verschwunden ist.” “Ein Serienmörder?” fragte Samuel. “Wohl eher ein Serien-Kidnapper, da wir keine Leichen gefunden haben”, antwortete Ron. “Wurden bestimmte Leute entführt?” “Das ist das Problem, Henry. Es werden verschiedene Leute gekidnappt, wir haben zurzeit keine Verdächtigen.” Ron lief mit böser Miene aus dem Raum. Henry schaute Samuel an und zuckte mit den Schultern. “An ihn musst du dich noch gewöhnen”, sagte er, während er seine Jacke anzog. “Wir sehen uns Morgen in meinem Büro, Mr. Dank.” “Sag einfach Samuel zu mir.” “Ja klar, wir sehen uns Morgen in meinem Büro, Samuel.”

Nachdem sie sich verabschiedet hatten, ging Samuel zu seinem Auto und fuhr los. So viel ist heute passiert, dachte er. Die vermisste Person, Brian, Ron, Henry. Samuel schaute auf die Uhr, es war schon 01:34 Uhr. Die Zeit ist für ihn wie im Flug vergangen. Er fragte sich, was mit der Frau passiert war, immerhin kann sie ja nicht einfach so verschwinden. Es gab so viele Fragen, die Samuel beantwortet haben wollte. Er kam an seiner Wohnung an und parkte sein Auto. Während er zur Tür lief, suchte er den richtigen Schlüssel an seinem Schlüsselbund. Wegen der Dunkelheit konnte er kaum was sehen und musste jeden Schlüssel einzeln ausprobieren, bis der dritte dann der richtige war. Leise lief Samuel die Treppe hoch und öffnete die Tür zu seinem Apartment. Erschöpft fiel er in sein Bett und schlief sofort ein.

24. Dezember 1992 – Fünf neue vermisste Leute sind in den letzten Monaten verschwunden. Samuel saß an seinem Schreibtisch, seine Augen waren wie festgebunden an dem Bericht von der Polizei. Immer und immer wieder las er die Zeilen neu, als würde er irgendetwas übersehen. Eigentlich wäre er schon bei sich zu Hause, aber langsam wurde die Lage ernster, als er zuerst dachte. “Es muss doch irgendwelche Hinweise geben!” rief Samuel, als er das Blatt wieder durchlas. Dann kamen die Sätze von Ron wieder in seinen Kopf: ”Das ist wieder unnötiges Suchen, so einen Mist mache ich nicht!” Henry versuchte ihn zwar zu beruhigen, aber da war er schon aus der Tür gestürmt. Plötzlich wird Samuel durch das Klingeln des Telefons aus seinen Gedanken gerissen und blitzschnell griff er nach dem Hörer und nimmt ab. “Ich bin sofort da!” sagte Samuel und stürmte aus der Wache. Nachdem er in sein Auto gesprungen war und das Blaulicht angeschaltet hatte, rief er so schnell wie möglich Henry an.

Als Samuel am Haus ankam, sprintete er sofort zu der Frau, die angerufen hatte. Das war seine Chance, den Täter ein für alle Mal zu schnappen. Sofort lief Samuel mit gezogener Waffe ins Haus. Kurz darauf bekam er einen Funk, dass eine Person sich komisch verhalten würde und der vermutliche Täter sei. Als Samuel nach draußen sprintete, sah er, wie Brian draußen mit dem Auto bereitstand. Beide stiegen ein und Brian fuhr los. Zuletzt wurde die Person im verlassenen Schwimmbad gesehen. Brian und Samuel machten sich bereit und betraten das Schwimmbad. Draußen war es schon zu dunkel, um irgendetwas zu sehen, dachte sich Samuel, er könnte genauso gut blind jemanden suchen. Auf einmal hörten Brian und Samuel ein Geräusch und die beiden richteten ihre Waffen auf den dunklen Gang. Und die Spannung stieg in Samuel. Er musste diesen Täter jetzt schnappen!

Für mehrere Sekunden war Stille im Raum, bis plötzlich Brian von der Seite gestoßen wurde, hinfiel und entwaffnet wurde. Der Mann mittleren Alters richtete die Waffe auf Samuel und er erstarrte. Samuels Gedanken flogen umher, so könne es doch jetzt nicht enden. Der Täter müsse bestraft werden! Bevor der Mann abdrücken konnte, wurde er von hinten getasert und fiel zu Boden gefallen. Genau rechtzeitig kam Henry, um zu helfen. Danach lief Samuel zu dem zusammengebrochenen Mann und fesselte ihn. Er war super glücklich, dass sie den Täter endlich gefangen hatten, trotzdem bekam Samuel Bauchschmerzen, wenn er daran dachte, was mit den Vermissten passiert war.

Später am Abend saß Samuel auf der Steintreppe der Polizeiwache und starrte in den Nachthimmel. Plötzlich setzte sich Henry neben ihn und Stille lag in der Luft. “Danke, dass du mir geholfen hast”, sagte Samuel leise und Henry antwortete mit: “Dafür sind Freunde da. Was machst du eigentlich an Weihnachten?” fügte er hinzu. “Ich? Wahrscheinlich nichts Besonderes.” “Kommt deine Familie nicht?” fragte Henry. “Tut sie schon lang nicht mehr”, sagte Samuel in einem noch leiseren Ton. “Dann komm doch einfach zu uns.” “Was, wirklich?” Samuel sprang mit einem Freudensprung nach oben. “Dann sehen wir uns Morgen”, rief Henry Samuel zu. Glücklich stieg er in sein Auto und fuhr los.

25. Dezember 1992 – Mit gestelltem Wecker stand Samuel um Punkt 9:00 Uhr auf. Gerade als er seinen Kaffee trinken wollte, merkte er, dass er noch nicht gefragt hatte, um wie viel Uhr sie sich treffen wollen. Samuel wollte Henry ja nicht warten lasse. Nachdem er die Nummer eingetippt hatte, rief er an…. Aber keiner ging ans Telefon. Wahrscheinlich schläft er noch, dachte sich Samuel. Ich kann ja später nochmal anrufen. Nach mehr als drei Stunden ging Henry immer noch nicht ran und Samuel beschloss zu ihm nach Hause zu fahren. Als er ankam, schaute er durch das Fenster und klingelte an der Tür, aber niemand machte auf. Samuel war sehr unter Druck gesetzt und das einzige, an das er denken konnte, war die Tür einzutreten. Nach mehreren Tritten brach die Tür auf und Samuel rief “Henry!”, aber niemand antwortete. Samuels Herz pochte immer schneller, als er die leeren Räume durchsuchte. Henry war verschwunden.

25. Januar 1993 – Brian und Samuel saßen zusammen an einem Tisch und schauten sich verschiedene Blätter an. “Es ist so als wäre er vom Erdboden verschluckt worden”, sagte Samuel in einem lauten Ton. Er wusste nicht, ob er wütend oder traurig seien sollte. War es die Person, die schon hinter Gittern saß oder war es etwas Größeres, was wir uns nicht vorstellen können? “Das liegt jetzt in unserer Hand!”

ENDE

 

 

Der Schulstreich – von Elissa (7c)

Freitag, 5.4.22 – “AAARROONN, du musst zur Schule!” rief die Mutter aus der Küche. Aron, der noch so halb am schlafen war, lief ins Badezimmer, um sich fertig zu machen. Frisch gestylt ging er in die Küche, um sich eine Pop-Tart aus dem Toaster zu holen. Doch ein Blick auf die Uhr sagte alles, es war 7:50 Uhr. Schnell schnappte er die Tasche aus der Ecke und fuhr mit dem Fahrrad zur Schule.

In der ersten Stunde hatte Aron Mathe, darauf folgten Erdkunde, Geschichte und Musik. In der Zeit, in der andere Kinder ihre Aufgaben machten, machte er lieber einen Plan zu seinem neusten Streich. Er hatte vor, einen Feueralarm auszulösen, jedoch auf modifizierte Weise. Doch das war der letzte Streich, den er an der Schule machen wollte. In der Schule war er bekannt, die meisten Mädchen standen auf ihn, weil er so hübsch war, was er komisch fand. Nach der Schule fragte ein Mädchen namens Mara, ob Aron wusste oder eine Vermutung hatte, wer der Prank Master sei. Doch er sagte, er habe keinen blassen Schimmer. Mara war so eine kleine Detektivin, also sie löste Rätsel, enthüllte Kinder, die hier was klauten und so. Sie war super schlau und intelligent, an ihr kam keiner vorbei. Mara war jetzt dabei, den Prank Master zu entlarven, sie sagte aber, dass der Fall schwer sei.

Sonntag – Aron packte seine Tasche mit den ganzen Utensilien für den Prank am Montag. Um 18:00 Uhr schlich er sich raus, um in die Schule einzubrechen. In der Schule angekommen, ging es schon los. Er hatte vor, eine kleine Schaumparty am Montag zu haben. Also schüttete er überall riesige Behälter voll Shampoo in die Schläuche und in den Abfluss hinein. “Fertig ist der Prank”, sagte Aron und fuhr nach Hause. Zu Hause angekommen, ging er schnell schlafen, damit er Morgen alles miterleben durfte.

7:00 Uhr – Arons Wecker klingelte. Aron machte sich noch schnell fertig und fuhr zur Schule. In der Schule bildete sich eine große Menschenmenge, die lachte. Aron fragte Mara, was los sei. Und sie sagte, dass der Prank Master einen Brief an sie geschrieben habe, in dem stand: “Ich liebe dich! Von deinem geliebten Prank Master.” Aron lachte, den niemand wusste, dass er der Prank Master war.

In der ersten Stunde wurde Aron durch die Lautsprecher aufgerufen. Er hatte so eine Angst, er sah schon sein Leben an sich vorbeiziehen. Vor der Tür des Schulleiters gab er sich eine Backpfeife, links und rechts. Er klopfte an der Tür und hörte ein grimmiges: “HEREIN.” Langsam machte er die Tür auf und betrat das Büro. Rektor Dwight fragte, ob er es war mit dem ganzen Schaum. Aron war ganz zittrig und antwortete mit: “NNNeein, ich habe nichts damit zzzutun.” Mr. Dwight meinte frech, dass er gehen solle. Nach der Schule ging Aron nach Hause, er wollte jetzt erstmal damit aufhören und ein paar Monate warten. Mara gab in der Zeit nicht auf den Prank Master zu erwischen.

17.06.22 – Das ist der große Tag für Aron, sein letzter Streich. Aron war gestern zum letzten Mal in die Schule eingebrochen. Er hatte die Feuerlöscher an den Decken modifiziert. In die Wasserleitungen, die dafür sorgten, dass das Wasser rausspritzte, hatte er Textilfarbe reingeschüttet. 7:00 Uhr – pip-pip-pip-pip – klingelte sein Wecker. Aron sprang aus dem Bett und war super glücklich. Er machte sich schnell fertig und ging zur Schule. Nicht mal drei Minuten war er in der Schule, als Mara auf ihn zukam und sagte: “Wir müssen reden, jetzt!” Sie zog ihn am Hemd und sagte: “Ich wusste, dass du der Prank Master bist. Warum sagst du mir das nicht?” Aron: “Ja, ich bin der Prank Master. Ich war das alles. Aber woher weißt du, dass ich das bin?” Mara: “Ganz einfach, ich habe eine Kamera in meinem Spind versteckt und da bist du drauf! Aber was hast du mit der Textilfarbe gemacht?” Aron sagte zu ihr, dass sie das gleich sehen würde.

Aron hatte die Frau im Sekretariat abgelenkt und sprach durch das Mikrofon, dass durch alle Räume ging. Er sagte: “Hey, ich bin Aron Cooper. Ich weiß nicht, ob ihr mich alle kennt, doch ich glaube, ihr kennt mich unter dem Namen Prank Master. Ich bin der, der das alles gemacht hat und ich bereue das nicht, weil man nur einmal lebt… Und das ist mein letzter Streich… Das ist für euch.” Er zückte ein Feuerzeug aus der Hosentasche und hielt es an den Rauchmelder. Piw-piw-piw-piw, die Rauchmelder gingen überall an und schossen Farbe herum. Alle Kinder lachten und tanzten im Wasser. Aron ging zum Schluss zu Mara und küsste sie auf ihre Wange. Und natürlich entschuldigte er sich bei ihr. 

ENDE